In der letzten Sitzung des Gemeinderates war ein großes Thema das Bestattungswesen. Hier ist in den letzten Jahren doch eine deutliche Veränderung zu spüren.
Drei Punkte standen auf der Tagesordnung, begonnen hat Maximilian Prinz zu Hohenlohe-Bartenstein zusammen mit Dr. Hans-Adam von Schultzendorff der Firma FriedWald. Eine Waldfläche nördlich von Gütbach, welche in Besitz von Maximilian Prinz zu Hohenlohe-Bartenstein ist, soll hier zu einem „FriedWald“ – einer Möglichkeit der Bestattung ausgewiesen werden. Herr Dr. von Schultzendorff stellte dem Gremium und den zahlreich erschienen Zuhörern die Idee anhand einer Präsentation vor. Die FriedWald GmbH bietet deutschlandweit Bestattungen in naturbelassenen Waldarealen an, so auch der Plan in dem Waldstück nördlich von Gütbach an der B290. Die hier geplanten Ruhestätten gelten für bis zu 99 Jahren. Ein FriedWald-Förster wäre zuständig für regelmäßige Führungen, für die individuelle Baumauswahl – nicht jeder Baum wäre geeignet – und er begleitet die Beisetzung, welche ganz nach individuellen Vorstellungen gestaltet werden könnte. Auch traditionelle Beisetzungen mit Geistlichen sind möglich. Ein Nutzungsvertrag zwischen dem Waldbesitzer und der Stadt wäre von Nöten, denn diese übernimmt die Funktion des Friedhofsträgers und erstellt die Nutzungsordnung. Nach dem Vortrag kamen im Gemeinderat einige Rückfragen, hauptsächlich zur geplanten Größe des Gebietes und zur Jagd in dem betreffenden Waldgebiet.
Weiterer Punkt der Bestattungsdiskussion war die Vorstellung einer möglichen Überplanung und Weiterentwicklung des alten Friedhofes. Durch den für die Stadt Schrozberg tätigen Landschaftsarchitekten Martin Schäfer aus Schöntal wurde dabei aufgezeigt, was aus dem ca. 3.500 m² großen Gelände werden könnte. Hier gibt es viele „Zwangspunkte“ wie z.B. bestehende Grabstätten, Denkmäler und Wege, welche in seinem Vorentwurf berücksichtigt werden mussten. Bestehende Bäume und Hecken, welche sinnvoll zu verwerten sind wurden weiter in seine Planung mit aufgenommen. Auch hier würde man den Veränderungen im Bestattungswesen gerecht werden und weitere Möglichkeiten der Bestattungen anbieten, wie z.B. Urnenwahlgräber, Urnenrasengräber, Gräber ohne Grabbezeichnung oder Baumbestattungen. Erdbestattungen würden weiterhin nur im neuen Friedhof möglich sein. Mit seiner Planung wollte Architekt Schäfer auch einen kleinen Park schaffen, welcher von den Bewohnern des naheliegenden Altenpflegeheims und allen Bürgern genutzt werden könnte. Ein kurzer Gedankenaustausch in der Ratsrunde beschäftigte sich mit der Notwendigkeit und der Gestaltung eines solchen Geländes.
Weiter ging es um die Erweiterung des neuen Friedhofs. Hier ist das bisherige Feld für Rasengräber in der Nähe der Aussegnungshalle zum größten Teil belegt. Ebenso gibt es nur noch wenige zur Verfügung stehende Flächen im Nordostteil des Friedhofs. Für dringend benötigte zusätzliche Rasengräber könnte nach Auskunft von Bauamtsleiter Thomas Pöschik im westlichen bzw. nordwestlichen angrenzenden Bereich des neuen Friedhofs weitere Fläche mit relativ geringen Mitteln bereitgestellt werden. Anhand eines Planes erklärte Bauamtsleiter Thomas Pöschik die von der Verwaltung vorgeschlagene Erweiterung.
Erst zu einem anderen Zeitpunkt im neuen Jahr soll über die drei Punkte beschlossen werden. Vielmehr wollte Bürgermeister Jacqueline Förderer und die Verwaltung die Möglichkeiten und Ideen vorstellen sowie Anregungen und Ideen aus der Diskussion in die im Jahr 2018 anstehende Entscheidung miteinfließen zu lassen.