Schrozberger Gemeinderat beschließt Feuerwehrbedarfsplan
Schon vor Beginn der Sitzung konnte Kommandant Marc Möbus die Schrozberger Gemeinderäte im Feuerwehrgerätehaus in der Bahnhofstraße zusammen mit Kreisbrandmeister Werner Vogel begrüßen. Eingeladen war das Gremium, weil es in der anschließenden Sitzung um den Feuerwehrbedarfsplan ging und hier ein Thema auch die Erweiterung des im Jahr 1989 errichteten Feuerwehrgerätehauses war. Um hier die Notwendigkeit deutlich zu machen, führte Kommandant Marc Möbus die Räte durch die Räumlichkeiten und zeigte die mittlerweile ausgeschöpften Lagerkapazitäten für die Bevorratung verschiedener Einsatzmittel und Einsatzmaterialien. Vorgesehen ist deshalb ein Anbau eines Lagerraumes an das bestehende Feuerwehrgerätehaus. Gleichzeitig soll dieser Anbau auch Platz bieten für Umkleide- und Duschmöglichkeiten für weibliche Feuerwehrmitglieder, sowie Spinde für die Uniformen der Jugendfeuerwehr. Bei dieser Gelegenheit konnte Kommandant Marc Möbus auch die vorhandenen Fahrzeuge kurz vorstellen. Auch hier wurde deutlich, dass in Zukunft einige Investitionen notwendig werden.
Nach dem Rundgang ging es in den Sitzungssaal im Schrozberger Schloss. Auch hier waren die beiden Feuerwehrfachleute Möbus und Vogel anwesend, um den erarbeiteten Feuerwehrbedarfsplan vorzustellen und aufkommende Fragen zu beantworten. Bereits im Dezember 2016 hatte Stadtbrandmeister Marc Möbus ausführlich die Zukunftsentwicklung der Feuerwehr Schrozberg sowie insbesondere der jeweiligen Abteilungen erläutert. In Zusammenarbeit der Feuerwehr und der Stadtverwaltung wurde nun dieser für Förderungen über die Zuwendungsrichtlinien für das Feuerwehrwesen (Z-Feu-Förderung) notwendige, 38 Seiten umfassende Feuerwehrbedarfsplan erarbeitet und sowohl feuerwehrintern, als auch mit Kreisbrandmeister Werner Vogel abgestimmt. In der Sitzung zeigte Kommandant Marc Möbus anhand einer Präsentation den Inhalt. Thema ist unter anderem die Zeit, in welcher die Feuerwehr nach einer Alarmierung mit dem ersten und zweiten Löschgruppenfahrzeug vor Ort sein muss. Nachdem man auf der Karte entsprechend den Richtlinien die Bereiche abgesteckt hatte, die in der vorgegebenen Zeit von den Magazinen aus allein schon aufgrund der räumlichen Entfernung ohne Problem angefahren werden können. Dabei gibt es aber eltiche Bereiche, die theoretisch nicht in der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit zur erreichen sind. Kommandant Marc Möbus konnte jedoch Entwarnung geben, nachdem diese Strecken abgefahren wurden - tatsächlich können diebetroffenen Ortschaften noch in der vorgegebenen Zeit erreicht werde.
Die Bereitschaft zum Dienst bei der Feuerwehr und die Verfügbarkeit der Feuerwehrleute beschäftigten die Verantwortlichen ebenfalls. Hierzu hatte Kommandant Marc Möbus einige Ideen parat und konnte zudem von konkrete Maßnahmen, z.B. Mitglieder anderer Feuerwehren, die tagsüber beruflich in Schrozberg sind, berichten. Auch weibliche Feuerwehrmitglieder sind herzlich willkommen.
Bei den Abteilungen in den Ortsteilen ist dieses Thema noch brisanter. In den westlichen Teilorten, also Bartenstein, Ettenhausen und Riedbach ist angedacht, dass es in Zukunft nur noch eine Einsatzabteilung gibt. Hierfür ist allerdings der Neubau eines Feuerwehrmagazins notwendig, da keines der vorhandenen Gebäude den künftigen Anforderungen entspricht. Weiter ist nach den landesweit ausgegebenen "Kriterien zur Leistungsfähigkeit einer Feuerwehr" außerdem die Beschaffung eines (wasserführenden) Löschgruppenfahrzeuges „LF 10“ notwendig. In Leuzendorf besteht durch den Neubau des Ortszentrums im Jahr 2011 eine zeitgemäße und zukunftsgerichtete Unterbringung, jedoch fehlt ein entsprechendes Fahrzeug, welches den heutigen Anforderungen genügt. Das derzeitige Tragkraftspritzenfahrzeug aus Leuzendorf könnte nach einer Neubeschaffung für das Leuzendorfer Feuerwehrfahrzeug vorerst in Schmalfelden noch zum Einsatz kommen. Für die Abteilung Spielbach ist ein Neubau mit zwei Fahrzeugstellplätzen und ebenfalls die Anschaffung eines Fahrzeuges „LF 10" geplant.
Weiter war die Versorgung mit Löschwasser ein wichtiges Thema. Bei der Erstellung des Planes wurde festgestellt, dass zum Teil die ausreichende Versorgung mit Löschwasser nicht immer gegeben ist. Auch hier ist in Zukunft mit größeren Ausgaben zum Bau von Löschwasserbehältern zu rechnen.
Schlussendlich nannte Kommandant Marc Möbus notwendige Investitionen in Höhe von ca. 4,4 Millionen Euro in den nächsten Jahren, die für die Sicherheit und den Schutz der Bevölkerung in die Feuerwehr investiert werden müssen.
Nach einigen kurzen Rückfragen aus den Reihen der Gemeinderäte stand am Schluss der einstimmige Beschluss für diesen Feuerwehrbedarfsplan. Bürgermeisterin Förderer bedankte sich bei Kreisbrandmeister Werner Vogel und Stadtbrandmeister Marc Möbus für deren Engagement und die Erarbeitung dieses Feuerwehrbedarfsplans.