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Ganztagesschule für alle

Mit der Zustimmung zum Antrag der Schule, die Ganztagesschule auf alle Schularten, also nicht nur für die Realschule, sondern auch auf die Grund- und Hauptschule auszuweiten, folgte der Gemeinderat dem Wunsch der Schrozberger Schulleitung.

Zuvor berichtete Rektor Dieter Klein ausführlich über die Umsetzung der bisherigen Bewilligung des Oberschulamtes, die nur für wenige Klassen der Realschule galt. Gerne hätte die Schule gleich zu Beginn des Ganztagesangebotes im Schuljahr 2007/2008 mehr gemacht. Rückblickend war es aber vielleicht auch nicht schlecht, denn in Schrozberg wurde erreichet, dass das Deputat voll ausgeschöpft werden konnte. Zudem gelang es, über andere Fördermöglichkeiten wie z.B. das Jugendbegleitermodell Gelder für die „Personalausgaben“ zu bekommen und so die Angebote dennoch attraktiv auszugestalten.

Die Ganztagesschule in Schrozberg ist „offen“. Es gibt Angebote, die freiwillig sind. Derzeit gibt es die unterschiedlichsten Aktionen wie Haushaltsführerschein, musikalische und sportliche Aktivitäten, Stütz-, Fördermaßnamen, Hausaufgabenbetreuung und Mitarbeit in Arbeitsgemeinschaften, Schulsanitätsdienst und vieles andere mehr. Klar, dass sich das Angebot nicht nur auf die wenigen Realschulklassen bezieht, es nehmen alle Schüler daran teil. Schulleiter Klein berichtete dem Gremium, dass insbesondere die 3. und 4. Grundschulklassen auf das Angebot ansprechen. Aber auch die Hauptschüler sind dabei, denn gut die Hälfte der Schüler kommen nicht direkt aus Schrozberg. Das ist oder wird so nun auch ein bisschen zum Problem, denn für die Betreuung durch Lehrkräfte stehen nur 8 Lehrerstunden zur Verfügung. Ohne die Mitarbeit von zum Teil Ehrenamtlichen oder über andere Projektmaßnahmen wenigstens zum Teil entlohnte Idealisten wäre es schon bisher nicht möglich gewesen, die Ganztagesschule so aufzubauen.

Der Gemeinderat unterstützt einstimmig den Antrag der Schule und folgt damit Schulleiter Klein, der es nach dem guten Start des Ganztagesangebot in Schrozberg nun an der Zeit fände, dass seitens der Schulverantwortlichen die notwendigen Lehrkräfte eingesetzt werden können. Die Schulleitung hofft auf Bewilligung ihres Antrages und damit 30 zusätzliche Lehrerstunden, die das jetzige Angebot noch deutlich attraktiver machen würde.

Im weiteren Zusammenhang informierte Bürgermeister Klemens Izsak über die Schulpolitik der Landesregierung bzw. die Probleme, die das für die Kommunen insbesondere in den ländlichen Gebieten bringt. Die Einführung einer neuen Werkrealschule wird nämlich in Folge dazu führen, dass die Hauptschulen aufgrund weniger werdender Schülerzahlen „zugemacht“ werden müssen. Die Anforderungen, die die Landesregierung an die neue Schulform stellt, wird dazu führen, dass nicht mehr in jeder Kommune die Einrichtung der neuen Schulform möglich wird. Gefordert wird nämlich die Zweizügigkeit, dh. es muss von jeder Jahrgangsstufe 2 Klassen geben. Das Schrozberger Stadtoberhaupt, aber auch die Bürgermeisterkollegen der Nachbargemeinden beäugen diese Entwicklung mit großer Skepsis, denn keiner möchte seinen Schulstandort verlieren oder geschwächt sehen. Er hielt sich daher mit seiner Kritik an die Regierungsparteien in Baden-Württemberg nicht zurück. Das Land erkläre, es werde keine Hauptschule gegen den Willen einer Kommune geschlossen. Faktisch werden aber Schulstandorte „ausbluten“.

Auch mit diesem Thema beschäftigte sich der Gemeinderat ausführlich und seitens der Ratsmitglieder kamen weitere Kritikpunkt in die Diskussion. Letztendlich folgte die Ratsrunde ihrem Vorsitzenden im weiteren Vorgehen, die Entwicklung sorgfältig u beobachten und jetzt erst mal abzuwarten. Genauso wollen es die Nachbarkommunen auch tun – und vielleicht besteht ja doch noch die Hoffnung auf eine Korrektur durch die Politik.

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