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Ortszentrum Leuzendorf auf den Weg gebracht

Nach dem Willen des Schrozberger Stadtparlamentes bekommt Leuzendorf ein neues Ortszentrum, der Beschluss dazu fiel in der letzten Sitzung einstimmig.

Das Projekt startete ganz anders, denn zunächst stand nur das Kindergartengebäude in der Diskussion. Ähnlich wie beim Kindergarten Bartenstein-Ettenhausen – beide Gebäude wurden in den 60er Jahren als Schulgebäude errichtet – muss auch der Kindergarten in Leuzendorf grundlegend renoviert werden. Bauingenieur Michael Fleck wurde mit einer Vorplanung beauftragt, bei der zunächst die Frage Neubau oder Sanierung geklärt werden sollte. Problem bei diesem Gebäude ist die für den Kindergartenbetrieb ungünstige Gebäudeaufteilung, denn beide Gruppenräume befinden sich im 1. Obergeschoss. In diese Überlegung brachte Ortsvorsteher Gerhard Pfahl ein, dass auch das Dorfgemeinschaftshaus umgebaut bzw. erweitert werden sollte. Und so kam es, dass man alle öffentlich genutzten Gebäude in Leuzendorf auf den „Prüfstand“ nahm. Da gibt es noch das Rathaus, das im Grunde nur sehr eingeschränkt genutzt wird, denn der überwiegende Teil wird für Wohnzwecke genutzt und ist vermietet. Die Feuerwehr Leuzendorf ist ebenfalls nicht ganz optimal untergebracht. Dazu kommen die Unterhaltungskosten für die auf drei Standorte verteilten Gebäude.

Die jetzt im Gemeinderat vorgestellte Planung bringt alle Nutzungen unter ein Dach. Die entbehrlich werdenden Gebäude könnten nach dem Neubau veräußert werden. Der Nutzen ergibt sich aus deutlichen Einsparungen bei den künftigen Ausgaben für Bewirtschaftung und Unterhaltung, denn ein Gebäude braucht nur eine Heizung und verschiedene Räume könnten gemeinsam genutzt werden.

Die Planung, die Michael Fleck vorstellte, wurde bereits mit den Vereinen, Gruppen wie auch im Ortschaftsrat mehrfach diskutiert und entsprechend geändert. Vorgesehen ist eine ausreichend dimensionierte Feuerwehrgarage, an die sich der Kindergarten – verteilt wie bisher auf zwei Gruppenräume – anschließt. Für die Vereine und Gruppen steht nach der Planung ein Saal mit Platz für 65 Personen zur Verfügung, an den sich ein gleich großer Mehrzweckraum anschließt. Beide Räume lassen sich im Bedarfsfall durch eine Schiebe-/Trennwand verbinden. Zugleich kann der Mehrzweckraum aber auch vom Kindergarten genutzt werden. Ähnliches gilt für die Küche. Mit einem Büro für die Ortsverwaltung wäre das bisherige Rathaus deutlich verkleinert. Die Toilettenanlagen für die öffentliche Nutzung und für den Kindergartenbetrieb sind separat geplant. Nach Auffassung des Planers Michael Fleck ist ein funktionelles und auf die tatsächliche Notwendigkeit reduziertes Baukonzept entstanden, das allen Vorstellungen gerecht werden kann. Die Beheizung könnte mit einer Holzpellethanlage erfolgen, damit wird die Verpflichtung zum Einsatz von regenerativen Energieträgern erfüllt.

Ausführlich hat sich der Gemeinderat mit dieser Planung beschäftigt, wobei auch die Stadträte die Zusammenlegung für sinnvoll erachten und das Ergebnis der bisherigen Planungsphase als gelungen bezeichnen. Kritisch diskutiert wurde aber, ob der Kindergartenbetrieb bei einem Feuerwehreinsatz nicht beeinträchtigt wird bzw. gefährliche Situationen entstehen. Planer Fleck hält das für ausgeschlossen, denn durch die bereichsweise Trennung sind Beeinträchtigungen weitestgehend ausgeschlossen. Ebenfalls kritisch hinterfragt wurden die großzügig bemessenen Flurbereiche, die Bauingenieur Fleck aber absichtlich so angelegt hat. Zum einen braucht ein Kindergarten sehr viel Platz im Flur, da sich dort die Kinder umziehen. Zum anderen bringt ein breiter Flur ähnlich einem Foyer Platz bei Veranstaltungen, so könnte dort z.B. problemlos ein Buffet aufgebaut werden.

Ein weiteres Thema war die Dachform. Die Vorgabe für die Planung war, möglichst wenig ungenutzten Raum entstehen zu lassen. Das geht am einfachsten bei einem Flachdach – und so hat es Planer Michael Fleck vorgeschlagen. Hier gingen die Meinungen weit auseinander, Argumente der Wortführer waren die schlechten Erfahrungen mit Flachdächern aus früheren Jahren oder die Umgebungsbebauung, die absolut nicht zu einer Flachdachform passt.

Noch kritischer wurden die Wortmeldungen bei der Finanzierbarkeit des Neubaus. Die Kostenschätzung bringt eine Summe von 1,3 Mio. € unter den Strich – für die derzeitige Finanzsituation der Stadt Schrozberg nicht ganz einfach. Bürgermeister Klemens Izsak verwies auf unterschiedliche Zuschussmöglichkeiten, Anträge können beim Ausgleichstock, beim Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum sowie bei der Fachförderung für Feuerwehrinvesitionen gestellt werden und wenn es gut läuft, könnten so bis zu 70 % der Kosten abgedeckt werden.

Die Zuschussfrage wird nun auch die nächste Frage sein, die die Stadtverwaltung zu klären hat. Der Gemeinderat hat mit dem positiven Beschluss zur Planung die Verwaltung beauftragt, die notwendigen Anträge zu stellen, bevor die Diskussion weitergehen kann.

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