Die Einweihung der neuen Mehrzweckhalle ist erst ein paar Tage her und schon geht es im Gemeinderat um das nächste große Projekt, nämlich die Sanierung der bisherigen Stadthalle. Deshalb hat sich der Gemeinderat auch dort zusammengefunden, denn es galt das eine oder andere vor Ort anzuschauen. Zunächst hatte aber Architekt Michael Fleck das Wort – und das verschlug manchem den Atem. Die Kosten der Renovierung sind nämlich nicht ganz ohne, 2,86 Mio. € standen bei Michael Fleck unter dem Strich auf dem Papier, allerdings – so musste er zugeben – hat er dabei alles berücksichtigt, was kommen könnte.
So sieht die Planung eine komplette Dachsanierung mit zeitgemäßer Wärmedämmung vor. Die Innendecke muss brandschutztechnisch angepasst werden, wobei in diesem Zusammenhang gleich die Änderung der Beheizung über Deckenplattenheizkörper erfolgten könnte. Baulich wäre auch einiges zu machen, der Plan sieht einen Anbau von Lager- und Andienungsräumen zur Küche, allerdings auf dem Parkplatzniveau vor. Mit einem Scherenhubtisch können die Waren dann leicht in die Küche transportiert werden.
Die Wegeführung in der Halle muss geändert werden, denn in die neue Halle kommt man von den bisherigen Umkleiden nur durch den bisherigen Hallenraum. Bei der Planung der neuen Halle hat man schon festgelegt, dass die bisherigen Umkleiden mitgenutzt werden, dadurch hat sich der Neubauaufwand reduziert. Mit einer Verbindung vorbei an der Küche zum Turnschuhgang – dabei würde das Büro/Sanitätsraum in der Mitte entfallen – hätte man dieses Problem gelöst. Die Küche würde man mit einer verschließbaren Öffnung, die allerdings feuerhemmend ausgeführt sein muss, vom neuen Flur trennen. Im Bereich der Umkleiden sieht der Plan von Architekt Fleck vor, dass man hier alles neu einteilt, und zwar passend zum heutigen Nutzungsverhalten. Ein Zugang zur Bühne soll es künftig möglich machen, dort direkt von außen reinzukommen – aber auch raus, denn diese sinnvolle Änderung ist gleichzeitig auch eine Forderung des Brandschutzes.
Neben weiteren kleinen baulichen Änderungen sind aber sehr viele sanierungsbedürftige Arbeiten nötig. So muss der gesamte Sportboden nach fast 35 Jahren erneuert werden. Auch die Glasbausteine sind aus wärmeschutztechnischen Gründen nicht mehr zeitgemäß. Der Natursteinboden im Foyer ist sehr mitgenommen und auch dort machen die Fenster mehr und mehr Probleme.
Um die Planung zu komplettieren hat Ingenieur Günther Sausele die aus seiner Sicht notwendigen Maßnahmen im Heizungs- und Sanitärbereich überdacht – die Kosten sind in der Berechnung schon dabei, ebenso die notwendigen elektrotechnischen Änderungen.
Architekt Michael Fleck ist sich ziemlich sicher, dass seine Vorplanung kaum Raum für Überraschungen bietet, die die Sanierung noch verteuern könnten. Sogar eine Verdunkelungsanlage für die jetzige Stadthalle hat er in den Kosten drin. Ihm war aber klar, dass Bürgermeister und Gemeinderat bei solchen Kosten nur den Kopf schütteln werden – und so kam es auch, das war Hauptinhalt der Diskussion in der Sitzung.
Wie schon beim Neubau der Mehrzweckhalle wird ein Bauausschuss sich mit den geplanten Maßnahmen beschäftigen. Schon beim Rundgang durch die Halle zusammen mit den beiden Hausmeistern Helmut Kleinheinz und Werner Wiedmann zeigte sich, dass es einerseits dringende Dinge gibt, andererseits Maßnahmen, die durchaus verschoben oder sogar ganz weggelassen werden können. Und was auch noch für Erleichterung sorgt: Die Stadtverwaltung wird Förderantrage auf Ausgleichstockmittel sowie auf Gelder aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum stellen und ist guter Dinge, dass es hier Zuschüsse für Schrozberg geben wird.