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IT im Schloss

Einstimmig war der Beschluss des Gemeinderates in der Dezembersitzung, dass sich Schrozberg als Standort für ein Informations-Technologie-Kompetenzentrum bewerben wird. Am Anfang dieses Projektes steht eine Studie bzw. ein Konzept über den Standort
Schrozberg und seine Möglichkeiten. Mit diesem Gutachten hatte der Gemeinderat die Forschungsgruppe Stadt + Umwelt um
Prof. Günther Schöfl sowie die TeleGis Innovationscenter Sternenfels beauftragt.

Diese Arbeitsgemeinschaft hat bereits in Sternenfels sehr gute Erfahrungen gesammelt. Dort wurde nach Abwandern der Post und Bank ein Stubsitut geschaffen, das heute als Komm-In-Center die verschiedensten Dienstleistungen zusammenfasst. Zudem bietet die Akademie Sternenfels in eigenen Räumen Kurse und Schulungen an. Hinzu kommt noch das Teleservice-Center, das Dienstleistungen für Firmen im Kommunikationsbereich übernimmt.
Am selben Standort haben sich in gemieteten Räumen rund ein Dutzend Firmen mit über 100 Mitarbeitern innerhalb von zwei Jahren angesiedelt. In seinen Einleitungsworten führte Bürgermeister Klemens Izsak aus, dass sich Verwaltung und Gemeinderat schon längere Zeit mit der Frage beschäftigen, wie qualifizierte und zukunftsweisende Arbeitsplätze in Schrozberg geschaffen werden können.
Allein ist es schwierig. Deshalb kamen die Überlegungen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises (WFG) und der Stadt Gaildorf sehr gelegen, ein regionales Netzwerk von IT-Kompetenzzentren im Landkreis Schwäbisch Hallaufzubauen.

In der Sitzung am vergangenen Dienstag wurde das Grobkonzept von Prof. Günther Schöfl sehr ausführlich erläutert. Anlass für Überlegungen muss die Bevölkerungsentwicklung in Schrozberg sein. Im Schnitt konnte zwar über die letzten hundert Jahre der Bevölkerungsstand gehalten werden, betrachtet man allerdings die Bevölkerungsstruktur, so ergeben sich interessante Erkenntnisse: Im Alter zwischen 25 - 40 liegt die Bevölkerung im Vergleich zu Kreis oder Land weit unter dem Schnitt. Das heißt, dass sehr viele Personen in dieser Altersgruppe abwandern. Schrozberg als Wirtschaftsraum verliert dadurch qualifizierte Arbeitskräfte und Wissen. Ziel der Bemühungen muss es daher sein, Arbeitskräfte im ländlichen Raum zu binden.

Bei den neuen Technologien und Möglichkeiten, die unabhängig von Standort und Verkehrsanbindungen qualifizierte Arbeitsplätze auch im ländlichen Bereich zulassen, sind die Voraussetzungen hierfür sehr günstig. Zudem liegt im Bereich des Dienstleitungsgewerbes das Angebot in Schrozberg deutlich unter den Anteilen verglichen mit Kreis und Land. Allerdings hat die Landwirtschaft in Schrozberg einen deutlich höheren Anteil an der Wirtschaftsstruktur als sich dies jetzt im Kreis oder Land vergleichsweise ergibt.
Gerade hierin sieht Prof. Schöfl Möglichkeiten, die Dienstleistungen im IT-Bereich aufzusetzen, in dem nämlich gerade für die Landwirtschaft besondere Angebote geschaffen werden er sprach sogar vom "Innovationsschwerpunkt Landwirtschaft".

Das Konzept sieht ein dreigleisiges Vorgehen vor.
Ähnlich wie in Sternenfels soll versucht werden, junge Unternehmen zu finden, die die räumlichen Möglichkeiten zunächst im Schloss als Starthilfe nutzen können. Ein Schulungszentrum für die heimische Wirtschaft, aber auch für alle Schulungsanbieter wäre ein zweiter Standpunkt und die Nutzung der Möglichkeiten für Bürgerdienste als dritter Weg zu sehen. Begleitend dazu sollte immer versucht werden, dass die Entwicklung des IT -Zentrums in Schrozberg Forschungsinhalt für Universitäten und Hochschulen wird. Dadurch erreicht man, dass Schrozberg gerade in der Fachwelt in die Diskussion kommt und auch neue Innovationen und Ansätze entstehen können. Schrozberg hat aufgrund der räumlichen Distanz einen Nachteil, der durch Aktivitäten, die die Aufmerksamkeit der Fachwelt anzieht,wettgemacht werden könnte.

Konkret soll in der nächsten Phase versucht werden, dass in Zusammenarbeit mit der WFG
der Schulungsbedarf der Firmen in der Region um Schrozberg untersucht wird, damit man
für das IT-Schulungszentrum die richtigen Inhalte findet. Die Schulungsräume könnten zunächst im zweiten Obergeschoss des Schlosses eingerichtet werden, dort stehen Räume hierfür nach kleinen Umbaumaßnahmen zur Verfügung.
Parallel sucht die WFG Schwäbisch Hall einen "Kümmerer", also jemanden, der das Marketing, die Werbung bzw. die gesamte Organisation zunächst in die Hand nimmt.

Werner Schmidt, Geschäftsführer der WFG, konnte dem Gemeinderat weiter mitteilen, dass für dieses Vorhaben bereits mehrere Fördermöglichkeiten abgefragt und teilweise bereits zugesagt wurden. Der Anteil der Stadt Schrozberg an den laufenden Kosten, die der WFG entstehen, schätzt er auf 50.000 DM/Jahr.
Werner Schmidt führte weiter aus, dass die WFG die Organisation und das Marketing im Netzwerk übernimmt. Für die Ausstattung der Räumlichkeiten u.s.w sind die jeweiligen Kommunen zuständig.
Die Diskussion zeigte sich das starke Interesse des Gemeinderates an diesem Vorhaben.

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